Wurststopp

Keine Fahrt nach oder von Berlin ohne Päuschen auf dem Rastplatz hinter Magdala auf der A4. Ohne die Thüringer Bratwurst wäre diese Reise einfach nur eine öde Fahrt. Da könnte dann auch die liebste aller Beifahrerinnen mit Charme nur so um sich schmeißen, es fehlte etwas. Vor Jahrzehnten, noch zu DDR-Zeiten entdeckt, hat sich dieses Kleinod deutscher Pausenwirtschaft behutsam weiter entwickelt, aber dabei die Qualität seiner Wurst beibehalten. Als Insidertip gehandelt, ist der Parkplatz davor meist gerammelt voll. Der Schankraum nicht minder. Und glückliche, fettverschmierte Lippen grinsen einen überall an. Wer es nicht weiß, fährt vorbei: Das Hinweisschild mit einer schlichten Kaffeetasse steht 300 Meter vor der DDR-typisch kurzen Abfahrt. Und das Ambiente, seien wir ehrlich, lädt nun auch nicht gerade zum Verweil ein. Idyllisch gerahmt von einem Cola Schild und Dixi-Klohäuschen stehen da umgebaute Baucontainer, die ihr köstliches Inneres nicht unbedingt verraten. Thüringer Bratwürste und Soljanka, die beiden Zugpferde des Unternehmens sind heißbegehrt. Viele nehmen einen Vorrat mit und schon oft habe ich einen bösen Kommentar der ansonsten sehr netten Bedienung gehört, wenn da einer grad mal so 100 Würste für den Grillabend begehrte: „Wenn das alle so machn dädn, ham wir hier nix mehr zu verkoofen!“ (in breitestem Sächsisch). Aber ein Sixpack geht immer – ansonsten vorbestellen.

Nach einem Brand der Absauganlage schien der Weiterbetrieb gefährdet. Nun bedroht die Verlegung der A4 ein paar hundert Meter nach Norden den Fortbestand des Wursthimmels. Ich seh da schon statt dessen ein Tank.und.Rast Monster entstehen. Mit Brühwurst aus der Dose. Leute, fahrt dort Wurst essen! Dann geht es euch wie uns: Hin- und Rückfahrt waren auch diesmal ein Vergnügen.

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