Goldene Eier

gab’s in der Goldstadt Pforzheim zwar nicht. Dafür hatte Amira alles aufgefahren, was unser Herz begehrt. Angefangen vom Super-Karfreitags-Brunch bis zum opulenten, original schwäbischen Dinner: Rotweinknöpfle an Geschnetzeltem von der Rinderhüfte mit Spinatsalat. Dazu ein Wetter wie gemalt. Was lag näher, als am Samstag gleich mal den Wochenmarkt zu inspizieren. Die Auswahl war ebenso  gigantisch wie verführerisch. Sollte es schon badischer Spargel werden? Oder lieber frischer Bärlauch? Der Lauch gewann und verzauberte bei einem mitternächtliches Dinner nackte Spaghetti mit Parmesan. Mich haben meine beiden Begleiterinnen verzaubert. Da kommt man doch gerne wieder!

markt

Die Einsamkeit der Fensterputzerin

Wenn sich Leiden mit Leidenschaft paart, entstehen Bilder, die ganze Geschichten erzählen. Z.B. die vom verlotterten Haus in Selters, das zum Verkauf frühlingsfrisch gemacht werden musste. Mehr als 10 staubige Jahre lang nicht geputzte Fenster und deren Rahmen warteten auf die Putzkolonne der Raaben unter argusäugiger Richtlinienkompetenz meiner Liebsten. Deren Leidenschaft für strahlende Fenster wurde schon sehr auf die Probe gestellt. Unter vollster Hingabe haben wir geschrubbt wie die Weltmeister. Allein, der Dreck war stärker. Und das Wasser kalt, da kein Öl mehr in den Heizungstanks war. Da halfen weder der unbändige Einsatzwille aller Beteiligten noch literweise Scheibenklar. Was blieb, waren Schlieren, die sich fröhlich in den ersten Sonnenstrahlen suhlten und eine völlig demoralisierte Kolonnenführerin. Ich danke dir, mein Schatz, für Deinen Einsatz gegen anderer Leute Dreck. Noch ist das Haus nicht fertig, viel Arbeit wird uns noch erwarten. Dein Lohn aber wird ein entspannter Mann an Deiner Seite sein. Mit Geld nicht aufzuwiegen!

einsamkeit

Mordsspaß

Meine bayerisch-schwäbische Liebste ist ja Kosmopolitin ersten Ranges und taucht schon eine ganze Weile intensiv in mich und die hess(l)ische Seele ein. Mit der Zeit hat sie mich (besser: mein Idiom) verstehen gelernt. Um dieses Wissen um den heimischen Dialekt noch zu vertiefen und gleichzeitig ihre literarische Lust auf Mord und Totschlag zu befriedigen, habe ich uns in das Volkstheater Frankfurt eingeladen. Man gab das urige Mörderdrama „Keine Leiche ohne Lilly“ um die resolute Putzfrau und den durch sie und einen grippalen Infekt arg gebeutelten Kommissar. Das Ensemble spielte lust- und hingebungsvoll, an diesem Abend unterstützt von Bodo Bach als Polizist und Sonya Kraus als Sekretärin. Leider mit gebremstem Frankfurter Slang, den ich aus meiner Frankfurter Zeit noch viel deftiger in Erinnerung hatte. Das Hessliche Fernsehen sendet das Stück am 12.4. um 20:15 Uhr.

lilly

Krankfurter Franz

Happy Birthday, Liebste!

Weil ich Dein Faible für Frankfurter Kranz kenne, hab ich es gewagt und mich an Selbigem versucht. Na ja, für’s erste Mal nicht schlecht. Es wäre ja auch zu vermessen gewesen, an das von Dir so begehrte und verehrte Vorbild meiner Tante Sigrid auch nur annähernd heranzureichen. Durch zuviel gegoogle nach dem richtigen Rezept gerann mir die Buttercreme, der Bisquit buk zu lange, die Schicht Erdbeerkonfitüre hätte eben doch Johannisbeere sein sollen und die extra Schicht Ananasgelee war dann doch zuviel des Guten. Statt Kirschen sollten es Erdbeeren sein, aber die kandierten waren nicht aufzutreiben in der Provinz und die eingemachten waren arg vermatscht. Außerdem bekam ich nicht so viele Früchte auf den Kranz wie Jahre in Deinem Bauch sind. So musste eine Kodierung der Früchte die Zehner und Einer der Jahresanzahl symbolisieren. Nein, nicht 84! Ich freu mich auf den nächsten Versuch …

kranz

Hauptstadtkurzbesuch

Happy Birthday, liebe Biggi! Und danke für die Überlassung der Lidl-Bahnfahrkarten, die in uns den verrückten Plan weckte, Dich an Deinem Jubeltag mit unserer Gegenwart zu belästigen überraschen. 8 Stunden kuscheliger Intercitygenuß, 1 Stunde Berliner S- und Straßenbahn und 1,5 Stunden nette Geburtstags-Gesellschaft im Miro, unter zusätzlicher Einnahme eines gar köstlichen Kadiff mit Mozarella überbacken, ließen diesen Tag auch für uns was ganz Besonderes werden. Schade nur, dass meine Froschkönigin im Miro eine ihrer Ohr-Salamischeiben verlor. Dabei wollte ich ihr auf der Rückreise, quasi als Wegzehrung, just dieses Öhrchen abknabbern. Sie ist nämlich ne ganz Leckere, musst Du wissen.

berlin

Nähmaschinenversteher

Herzlichen Glückwunsch, Ahmad! Zur Feier des Tages im Raabennest und zum aktiven Abbau der Geburtstagstortenkalorien haben sich die beiden Leidwölfe an der Nähmaschine versucht. Ich würde meiner Liebsten ja ganz gerne die Roben auf den Astralkörper schneidern. Wenn ich denn diese Teufelsmaschine beherrschen würde. Ahmad gab sich alle Mühe, es mir näher zu bringen. Aber entweder versagte mein Vorstellungsvermögen oder die Einfädelmechanik. Da hilft nichts: Eine Gebrauchsanleitung muss her! Aber Hauptsache, es hat Spaß gemacht. (to be continued …)

naehmaschine

Danke, Angie!

Wär hätte je gedacht, dass unser Schrott noch mal so viel Kohle bringen würde. Und das Gefühl, am neuen Aufschwung der BRD mit Schuld sein zu dürfen! Obwohl wir ja faktisch der italienischen Nobelmarke Ferrari (na, gut: deren popeliger Tochter) zu mehr Umsatz verholfen haben. Aber wir sind ja nicht chauvinistisch veranlagt. Würde bei unserer fantastischen bayerisch-hessischen Melange auch nur hinderlich sein.

Viel Spaß, kleine Raabentochter, mit deinem Pandabärchen!

Angerichtet!

Das Restaurant „Zur Raabenfröschin“ ist geöffnet. Die Minustemperaturen sibirischen Ausmaßes haben es nötig gemacht. Nun fressen sie uns wieder die Haare vom Kopf. Ironie des Schicksals: Die Einen schlagen sich mit Fett den Wanst voll, die Anderen darben bei fettreduzierten Leckereien. Bei allen aber gilt: Liebe geht durch den Magen. Und die ist ganz schön heiß. Auch bei dieser Kälte.