Unidentifiziertes Krabbel-Objekt. Ich kann es nicht anders beschreiben. So, wie es einfach nur vor sich hinkrabbelt. Mein Mensch hat es eingeschleppt. Vermutlich bei seinen Internetstreifzügen eingefangen und nun auf mich losgelassen. Es ist raffiniert! Krabbelt scheinbar harmlos in eine Richtung, um dann – ganz plötzlich – seine Richtung zu wechseln! Geradewegs auf mich zu! Ich erschrecke natürlich vor sowas Hinterhältigem und verbelle es ordentlich. Da dreht es gleich um und rennt aber sowas von weg! Aber kaum belle ich wieder, geht es erneut zum Angriff über. Was mag das sein? Es riecht auch so nach gar nichts! Ich werde es beobachten und notfalls töten müssen …
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Bluesbrothers
„Wir sind im Auftrag des Herrchens unterwegs …“ Wer jetzt immer noch nicht an Reinkarnation glaubt, dem ist wirklich nicht zu helfen. Hier ist der Beweis:
Unheimliche Begegnung der schleimigen Art
Heute morgen huschte eine Schnecke über unseren Gassiweg. So etwas hab ich ja mein Lebtag noch nicht gesehen! Keine Pfoten, kein Schwanz – aber Augen wie Stöckchen! Und dann das harte Fell! Da muss Hund vorsichtig ran gehen. Wer weiß, was dieses komische Viech vor hat. Und dann, ganz plötzlich aus dem Hinterhalt, zieht diese außerhündische Kreatur ein Auge ein! Ich hab mich vielleicht erschrocken! Und bin sicherheitshalber erst mal zwei Meter in die Defensive gesprungen. Anschließend hab ich mich wieder angeschlichen. Im toten Winkel, dachte ich. Aber die sehen ja alles mit ihren Stielaugen. Mein Raabe sagt, in Kräuterbutter seien sie zugänglicher. Na, ich weiß nicht. Ich hab dem Vieh mal die Meinung gebellt. Da hat es aber geguckt!
Luxus
Der moderne Hund steht auf Zweitbett. Das hat man heutzutage! Besonders, wenn man eine verrückte Tante hat, die ganz vernarrt in mich ist. Tausend feuchte Nasenschlecker, liebe Tante Biggi!
Jetzt hab ich im Wohnzimmer und im Schlafzimmer ein Nest. Und wo, bitte schön, soll ich im Auto mein müdes Fell niederlegen? Hat da mal jemand dran gedacht?! Ich werde mich bei meinem Tierschutzbeauftragten beschweren.
Die Fangemeinde wächst
Gestern auf dem Ortenberger Altstadtfest habe ich mal wieder zu Begeistern gewusst. Die Damenschaar, menschlich wie tierisch, lag mir zu Füßen. So viele neue Bekanntschaften erschnuffelt. Ein herrlicher Tag trotz Hundehitze. Nur die blöde Musik ging mir etwas auf den Zeiger. Da hab ich dem Geiger des Wiener Hoftheaters halt ein bisschen gezeigt, was eine Stimme ist! Am meisten haben mir aber wieder mal zwei Raaben gefallen, was nicht nur daran lag, dass ich von denen einen Spielraaben bekommen habe, der so herrlich quietscht und Frauchen zur Weißglut treibt. Das Leben ist schön, wuff!
Patentante
Poco sieht Biggis verblichenem Rauhaardackel Pauli verblüffend ähnlich. Jetzt glauben wir an Reinkarnation. Da war der Wunsch, die Goht zu sein, wie man hier sagt, naheliegend. Und kaum beschlossen, kam das erste Geschenk der Tante. Denn die Pappkiste kanns auf Dauer ja nicht sein. Die Postbotin wurde schwanzwedelnd begrüßt. Was diese erleichtert veranlasste, sich den Angstschweiß von der Stirn zu wischen und Poco ein Friedens-Gutsje anzubieten. Das Paket aufgerissen und schwupps, lag er drin. Liebe auf den ersten Blick.
Erstes Beschnuffeln
Der Besuch bei Froschkönigins Mutter war schon lange geplant. Nun war Poco bei uns reingeplatzt und es wäre vernünftiger gewesen, erstmal eine Woche gemeinsames Beschnüffeln zu erleben, bevor wir ihn auf schwäbische Häuslichkeit losliessen. Aber Poco war ganz lieb und Autofahren schien ihm nichts auszumachen (ganz das Herrchen). Also das Hundebündel in eine gepolsterte Kiste gepackt und drei Stunden ins Ländle. Der erste Pausenstop war langweilig. Poco war verschlafen und hatte kaum Lust auf Erleichterung. Ich hab’s ihm vorgemacht, wie’s geht, ein schöner großer Baum – vergeblich.
In Harburg dann großes Hallo, ein kleines Begrüßungspfützchen im Flur und dann nur noch Spielen im Kopf. Das Ambiente war natürlich hundegerecht mit großer eingezäunter Wiese zum Rumtollen. Sowas bräuchten wir zuhause. Dann Spaziergang in Donau-Wörth bei richtigem Hundewetter. Sonne satt. Eine liebe Fröschin im Arm und ein super braver Hund an der 7-Meter-Leine. Schön, wenn das jetzt mind. 15 Jahre so weiterginge …
Sonntag morgens dann Kuscheln auf dem provisorischen Nachtlager. Gehört sich ja gar nicht! Die Froschkönigin liegt da gewöhnlich neben mir. Aber was soll man machen, wenn so ein süßes Fellknäuel es heute anders bestimmt?!
¡Un poco perro!
¡Ein kleiner Hund! Ich hätte ja fast lieber den riesigen, völlig verfressenen, Dobermann genommen, der mir nicht von meiner Hosentasche wich, in der Leckerli vor sich hin dufteten. Die aber waren für Domingo reserviert, der es mir sofort angetan hatte, als ich im Tierheim Gelnhausen nach einem Gefährten für einsame Bürostunden suchte. Domingo war vor 10 Tagen von der Tierhilfe Mallorca aus dem Tierheim Andratx gekommen. Ein fünf Monate alter kleiner Terrier-Mix. Wie er mich so im Zwinger ansprang und mit dünnem Stimmchen begrüßte, war mein Herz gebrochen.
Die Froschkönigin, der mein ganzes Herz gewidmet ist, rückte dort etwas zur Seite und machte Platz für den kleinen Kerl. Und weil er eben (noch) so klein ist – zumindest für mich, der ich doch eigentlich einen richtig Großen haben wollte – lag der neue Name nahe: Poco. Nun lasst es uns also angehen: ¡Arriba! Andale! Auf ein herrliches Hundeleben bei und mit Raaben und einer Froschkönigin!
Wenn’s dem Drahtesel zu wohl wird …
… lädt er sich einen Ochsen auf! Hinter den jungen Dingern herfahr’n klappt noch ganz gut. Hat man sie dann aber eingeholt, fehlt die Puste für alles Weitere. Nur für’s Eisessenpäuschen mit Amira hat’s gereicht. Da bleib ich doch lieber bei meiner Froschkönigin. Die hüpft nicht so schnell weg.
Ciao Cifra …
so hätten wir gerne unseren Hund begrüßt. Cifra (ital. für Chiffre, Ziffer) hatten wir uns aus dem Tierheim Fulda per Internet ausgesucht. 4-jähriger Anfängerhund, hieß es, und total verschmust. Das Foto fanden wir irgendwie witzig, mit dem roten Halstuch. Cifra sei der richtige Hund für uns, sagte man uns, nachdem ich eine detaillierte Beschreibung unseres Daseins abgegeben hatte (inkl. der mangelnden Sportlichkeit). Also sind wir erst zum Fressnapf ’ne Leine, Futternäpfe und Leckerli kaufen gegangen und anschließend zum Tierheim gefahren.
Aus dem Zwinger kläffte uns ein Hund an, irgendwas zwischen zu klein geratenem irischen Wolfshund und Wildsau. Der Schwanz kupiert, der Rumpf viel zu massig für Beine und Kopf, graue Zotteln am Hals und zerfetzte Ohren, dazu rotbraune Augen. Also Germanys Next Top Dog würde sie nicht werden. Wie meinte die Froschkönigin mit Bioleks Worten: Seeehrrr interrrresant! Nein, ich hatte mich sofort in dieses ungewöhnliche Viech verguckt. Eine gewagte Mischung aus Schnauzer und Puli, nicht hübsch, aber dennoch hässlich. Passte irgendwie zu mir.
Der Spaziergang bestätigte aber die Warnung des Tierheim-Mitarbeiters. Sie hasst alle anderen Hündinnen und ganz besonders Katzen. Ansonsten lammfromm war sie an der Leine kaum zu bändigen angesichts der vielen Konkurrentinnen beim Gassigehen, inkl. einer verschreckten Muschi. Zu allem Überfluss verschmähte sie dann noch mein Leckerli. Unsere Zweifel wuchsen. Dazu ihre traurige Vita: Vor zwei Jahren aus einem bulgarischen Tierheim freigekauft, Herkunft unbekannt. Dies, und die Sorge um unseren Hauskater Felix und Nachbars Hündin, gepaart mit der Sorge meiner liebsten Fröschin, Chifra könnte nicht zu bändigen sein, ließ uns dann schweren Herzens und ohne Hund von dannen ziehen. Wir wünschen ihr sehr bald kundigere Herrchen und Frauchen mit mehr Mut. Chiao Cifra.
Die Suche nach dem idealen Raabenhund hat begonnen …